“Val Mora erdenschön”
Wetter: schön / +17°C
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel al Rom machten wir uns bereit für die zweite Etappe unserer Nationalpark Umrundung. Zusammen mit der wärmende Sonne und einem Lächeln im Gesicht bikten wir voller Freude los. Die ersten paar Kilometer verliefen relativ flach, perfekt um schonend auf Betriebstemperatur zu kommen. Nach Fuldera gelangten wir in den ersten Aufstieg hinein, der uns ins sagenhaft schöne Val Mora führte. Die Eindrücke, während dem ersten Aufstieg durch die wilden und urchigen Wälder, waren schon unglaublich schön und sehr intensiv. Als wir aber den Aufstieg hinter uns gelassen hatten und uns frei weidenden Pferde beim Val Mora begrüßten, waren wir nur noch überwältigt. Wir steigen vom Bike und beobachteten einen Moment lang die friedlich weidende Pferdeherde und wir hatten das Gefühl irgendwo im wilden Westen zu sein. Die Tour führte uns auf Naturwegen und spassigen Singletrails weiter durch das Val Mora, bis zur Grenze wo wir die Landesgrenze von der Schweiz nach Italien passierten. Im Val Mora machten wir immer wieder halt um die unbeschreiblich schöne, wilde Natur zu betrachten und wir genossen die Stille von sowas.
Ich meinerseits habe noch nie einen so schönen Streckenabschnitt, mit soviel Ehrfurcht, wie der hier im Val Mora, mit dem Bike befahren und dafür bin ich zutiefst dankbar.
Nach dem Grenzübertritt kamen wir an dem schönen Lago di San Giacomo di Fraele vorbei. Auch hier verweilten wir kurz um unsere Blicke über den schön gelegenen Stausee schweifen zu lassen. Nun durften wir den Aufstieg zum Passo di Valle Alpisella bezwingen. Zwischen majestätischen Gebirge pedalten wir uns genüsslich immer weiter hoch bis wir die Passhöhe erreicht hatten. Uns knurrte der Magen und zum Glück entdeckten wir auf einem Wegweiser eine Alp, nicht weit von der Passhöhe entfernt. Wir folgten dem Wegweiser und nach nur ca. 300m waren wir auch schon bei der Malga Alpisella angekommen. Wir waren die einzigen Gäste in der kleinen netten Alpstube. Irgendwie verstanden wir die italienische Gastgeberin nicht so recht und unsere Bestellung erwies sich als eher schwierig. Schließlich bestellten wir einfach etwas zu essen für zwei Personen, was genau aber sie uns bringen wird, wussten wir nicht… Die Gastgeberin verschwand in ihrer Küche und wir waren sehr gespannt ob wir überhaupt was zu essen bekommen werden. Irgendwann kam eine zweite Person und entfachte in dem Ofen, der gleich neben uns stand, ein gemütliches, wärmendes Feuer, das wir sehr schätzen, denn die Temperaturen waren hier oben auf 2288m.ü.M eher frisch. Das knurren unserer Mägen wurde immer lauter und plötzlich ging die Tür zur Küche auf und da stand die italienische Gastgeber mit zwei prall gefüllten Holzplatten in ihren Händen. Wir staunten nicht schlecht, die Platten waren mit feinstem regionalen Fleisch und eigenem Käse von der Alp bestückt. Das Essen war super lecker und wir liessen es uns so richtig gut gehen, viva Italia:-)
Nachdem wir uns die Bäuche voll geschlagen hatten bikten wir weiter und zum Glück ging es bis nach Livigno jetzt nur noch runter. Die rasante Abfahrt machte richtig viel Spass und unsere Bremsen glühten schon fast. Bevor wir unten ankamen hatten wir die erste kleine Panne. An dem Bike von Edgar hatte sich die Schraube des Schalthebels, während der holprigen Abfahrt gelöst und der Schalthebel baumelte nur noch am Kabelzug rum. Zum glück hatte es Edgar gleich bemerkt und es waren alle Teile noch vorhanden um den Schalthebel wieder an seiner Halterung festzuschrauben. Nach 5 Minuten Reparatur konnten wir die restliche Strecke bis nach Livigno ohne Zwischenfälle fortsetzen. In der Montivas Lodge in Livigno quartierten wir uns für die zweite Nacht ein. Nach einem feinen Nachtessen und einem kühlen Bier freuten wir uns schliesslich auf das warme weiche Bett in unseren Zimmern.
Maximale Höhe: 2279 m
Minimale Höhe: 1560 m
Gesamtanstieg: 1282 m
Gesamtabstieg: -1086 m
Das erinnert mich an meine ersten Erlebnisse mit dem Mountainbike. Vor wohl 18 Jahren machte ich mit meinem Billig Hardtail die Nationalpark Umfahrung und hatte Eindrücke wie von dir geschildert. Seither hat mich der Mountainbikevirus nicht mehr losgelassen und am Liebsten sind mir immer noch entlegene Alpentäler.
Schön zuhören, dass du nach all den Jahren dem Mountainbikevirus treu geblieben bist und du immer noch so grosse Freude daran hast, einfach nur top.
Hallo Reto
Absolut toller Bericht über diesen Wunder schönen Tag. Es ist jetzt schon eine Woche her aber die Bilder und Eindrücke sind immer noch sehr präsent.
Herzlichen Dank für die schönen Zeit ♂️
Edgar
Danke für deine Begleitung, es hat einfach alles super gepasst.