„Der Berg der Berge, das Horu“
Wetter: schön / +25°C
Der „short trip“ nach Zermatt, im Kanton Wallis, war die Geburt einer neuen wundervollen Erinnerung. Ich war das erste Mal mit dem Bike in Zermatt unterwegs. Als ich im autofreien Bergdorf ankam, hielt ich einen Moment inne und liess mir Zeit um anzukommen. Ich war zu überwältigt inmitten von 38 Viertausender, die alle höher als 4’000 m sind, darunter das legendäre „Horu“ das Matterhorn. Meine Biketour starte ich in Täsch, ein Dorf vor Zermatt. Die ersten 5 km und 200 Hm waren perfekt, um mich gemütlich warm zu fahren. Von Zermatt bis hoch zum Schwarzsee galt es „nur“ einen Anstieg zu bewältigen. Ja „nur“ einer, der hatte es aber gehörig in sich. Während 12 km kurbelte ich mich um 1000 Hm aufwärts. Die Strecke war zum Glück mit dem Bike gut bis sehr gut fahrbar. Allerdings gab es auch einige Stellen, an denen der Untergrund einfach zu lose und das Gelände so steil war, dass ich vom „Horu“ gezwungen wurde vom Bike zu steigen. Die atemberaubende Bergwelt entschädigte aber die Anstrengung um ein vielfaches. Vor allem in dem Moment, während dem Aufstieg, als plötzlich die mächtige, schon fast perfekte Pyramide vor mir in Erscheinung trat, vermag ich mit Worten kaum zu beschreiben. Beim Anblick der 1000 Meter hohen, fast senkrecht in den Himmel ragenden Nordwand des Matterhorn aus nächster Nähe, kam ich mir ganz klein vor und ich war einfach nur noch am staunen und vor lauter Freude hatte ich schon fast ein paar Tränen in den Augen. Ich musste einfach immer wieder kurz anhalten, um diese unbezahlbaren Momente zu geniessen. Nach gut 3 Stunden kam ich bei der Kapelle „Maria zum Schnee“, die sich inmitten der harten Bergwelt, im dunklen Schwarzsee spiegelte, an. Inmitten alpiner Landschaft, auf 2’583 m.ü.M., genoss ich den fantastischen Blick auf Zermatt und den Gornergletscher einen Moment lang. Nun war „downhillen“ angesagt, bis zu meinem Startpunkt in Täsch ging es nun nur noch abwärts. Der serpentinen mässigen Trail, bis nach Zermatt runter forderte mich wie auch mein Bike technisch ziemlich heraus. Ich war mächtig am schwitzen und voll konzentriert im Flow, die Bremsen am Bike kurz vor der Rotglut, aber ich hatte immer das bekannte verschmitzte Biker-Lächeln im Gesicht. Auf dem liebevoll gepflegten Trail von Zermatt bis nach Täsch kam ich nun recht zügig vorwärts und ein paar kleine Sprünge liessen mich sogar ein wenig fliegen.
Fazit: Zermatt ist perfekt für Biker die gerne knackige, lange Aufstiege mit anschliessenden Downhills mögen. Man kann sich aber auch mit den verschiedenen Bergbahnen direkt hoch katapultieren lassen um dann direkt die Bremserei glühen zu lassen 😉
Maximale Höhe: 2531 m
Minimale Höhe: 1441 m
Gesamtanstieg: 1256 m
Gesamtabstieg: -1231 m