„den Moment leben“
Wetter: Nebel / leicht bewölkt / +18°C
Heute, als ich gleich nach dem Aufstehen aus dem Fenster geblickt habe, glänzten meine Augen. Feine grau-weisse Nebelschwanden zogen durchs Dorf. Da war klar, ich musste aufs Bike. So bikte ich mit den ersten Herbstboten los Richtung Napf. Schon von weitem erblickte ich die mystische Szenerie die im Napfgebiet herrschte und ich freute mich noch um einiges mehr, meinem Hausberg entgegen zu biken. Nebst dem Nebel kündigten die ersten, am Boden liegenden, verfärbten Blätter den langsam aber sicher kommenden Herbst an. Ich liebe es, bei dieser Wetterstimmung draussen in der Natur unterwegs zu sein. Meistens ist man in dieser Jahreszeit ganz alleine unterwegs, was ich jeweils sehr geniesse. Während den Aufstiegen versuche ich dann absolut im Moment zu sein. Ich roch die erdig duftende Waldluft ganz bewusst, achtete auf meinen Oberkörper damit er während der Anstrengung möglichst entspannt war, insbesondere der Nacken. Ich spürte wie sich jeder einzelne Muskel meiner Beine während dem pedalieren anspannte und wieder entspannte und nahm dabei wahr, wie sich meine Muskelkraft, im Zusammenspiel mit dem Bike, in eine Vorwärtsbewegung verwandelte. Immer wieder versuche ich so im Moment zu sein, manchmal gelingt es gut, andere Male hingegen auch wieder gar nicht. Wenn es aber gelingt, dann ist einfach alles gut, der ganze Körper fühlt sich dann sehr stimmig an und mental stellt sich ein „flowartiger“ Zustand ein. Während dem Aufstieg, zwischen Höll und Napf, gelang es mir heute recht gut und ich spürte zwischendurch den Flow. Ich lebte im absoluten Moment und nichts konnte mich ablenken. So gewann ich, in der schon fast zauberhaft, märchenhaft wirkenden, in Nebelschwaden gehüllten Napfberglandschaft, fast wie von selbst immer mehr Höhenmeter. Ohne dass ich es gross bemerkte, befand ich mich plötzlich auf dem Napf. Bevor ich mich auf den Rückweg machte, genoss ich hier oben einen Moment lang die herrliche Stille und Ruhe. Die Heimfahrt führte mich via Trachsuegg, auf einem Napfausläufer, sehr flowig Richtung Kreuzstiegen. Ab dem Dorf Hergiswil rollte ich mehr oder weniger, die restliche Strecke bis zur Homebase, auf dem Radweg.
Maximale Höhe: 1384 m
Minimale Höhe: 534 m
Gesamtanstieg: 1051 m
Gesamtabstieg: -1056 m