„einmal ringsherum“
Wetter: schön / +10°C
Die Schratteflue hatte ich schon länger auf dem Radar. Heute war es soweit, einmal ringsherum, um den markanten Felsriegel im Entlebuch. Mich faszinieren die Muster in der Karstlandschaft und auch das unterirdische weit verzweigte Höhlensystem. Die speziellen, markanten Muster/Spuren sollen angeblich vom Teufel persönlich stammen.
Die Schrattensage
Einst war die karge Steinwüste an der Südseite der Schratteflue die schönste und saftigste Alp des Entlebuchs. Die Brüder Hannes und Jost hatten die Alp geerbt. Doch Hannes war unersättlich und beraubte seinen blinden Bruder jedes Jahr um ein Stück seines Erbteils. Hannes wunderschöne Tochter Rösi hatte den bösen Charakter ihres Vaters geerbt und stürzte ihre Verehrer mit unmöglichen Forderungen ins Verderben. So sorgten beide für Empörung und Erbitterung im Volk.
Eines Tages konnte ein treuer Knecht Hannes Tun nicht länger mit ansehen und berichtete dem blinden Jost davon. «Der Teufel soll die Alp verwüsten, wenn ich eine Krume meiner Scholle unrechtmässig erworben habe!», fluchte Hannes, als sein Bruder ihn zur Rede stellte. Bei diesen Worten brachen Donner und Blitz über die Matten und eine unheilvolle Wolkenwand türmte sich auf. Mit seinen gewaltigen Klauen riss der Teufel die blühenden Wiesen von den Felsen, packte Hannes und Rösi und schleuderte sie in die Höhle unter dem Schibengütsch.
Seit diesem Tag ist die Südseite der Schratteflue eine karge Steinwüste. Die Klauenspuren des Höllenfürsten sind auch heute noch zu sehen. Hannes und Rösi sind nach wie vor in der Höhle gefangen. Der Sage nach kann man sie in der Karwoche am Eingang der Gruft beobachten.
Quelle: Buch «Entlebucher Sagen», Schnyder-Studer Frieda, 1977
Um 04.30 Uhr stand ich auf und gönnte mir ein schönes Frühstück. Das Bike und meine Ausrüstung packte ich schon am Vorabend ins Auto. Um 05.00 Uhr fuhr ich mit dem Auto los Richtung Rischli, kurz vor Sörenberg-Dorf. Hier startete ich um 06.00 Uhr meine Umrundung um die Schratteflue. Ich bikte los Richtung Flühli, um dann den ersten Aufstieg zum Hilfenpass anzutreten. Mit einer schönen Sicht auf die beeindruckende Schratteflue wurde die erste Anstrengung mehr als nur belohnt. Weiter ging es Richtung Alphütte Hürnli. Hier machte ich einen kurzen Stop um meine Wasserflasche neu zu befüllen. Durch atemberaubend schöne und urchige Landschaft bikte ich weiter Richtung Steinwang. Schon bald erreichte ich die Alp Imbrig. Auf der Alp Imbrig kann man sich wunderbar verpflegen und feinen Alpkäse kaufen. Nach einem kurzen Stop bikte ich weiter Richtung Kemmeriboden. Falls die Energiespeicher langsam zu Neige gehen, kann man sie im Kemmeribodenbad mit einer feinen „Kemmeriboden Merängge“ wieder zu 100% befüllen ;-). Die Strecke führte mich weiter Richtung Salwideli, vorbei an wunderschönen Moorlandschaften. Via Südelhöchi kam ich schliesslich wieder wohlbehütet bei meinem Ausgangspunkt an. Ausgepowert aber mit vielen wunderbaren Eindrücken, einem guten Gefühl und einem Lächeln im Gesicht kehrte ich wieder Nachhause zurück. Die Tour werde ich bestimmt wieder mal machen, sie ist einfach zu schön.
Maximale Höhe: 1547 m
Minimale Höhe: 879 m
Gesamtanstieg: 1732 m
Gesamtabstieg: -1707 m
Sehr schöne Tour und mit den Sagen im Kopf wird es jeweils noch spannender. Danke fürs Mitnehmen.
Danke für dein schönes Feedback